Gesamtdauer: offen HINWEISE ZUR PRAXIS (AB ETAPPE 3) Die Spürfeldmeditation kann allein oder in einer kleinen Gruppe ausgeführt werden. Maximal drei Übungen pro Tag: Einübung Etappe 1 (Vorfühlen) Etappe 2 (Zittern) oder alternativ Tasse-Übung (2b) Es ist empfehlenswert, Einübung und Vorfühlen so lange zu wiederholen, bis der Leib deutlicher gespürt wird als der Körper. Atmung: Das Ein- und Ausatmen geschieht von selbst – ohne Kontrolle oder Forcieren. Beim Einatmen: Visualisiere, wie der Atem kommt und wohin er sich ausbreitet. Beim Ausatmen: Lass mit dem Atem auch das Ich, die Ego-Zentrierung, mitgehen – wie eine Spur, die im Wind verweht. Die Meditation ist kein Training und hat kein Ziel – sie ist ein langsames Öffnen für das, was von selbst geschieht. In der Gruppe: Jede/r praktiziert für sich, ohne Gespräch während der Übung. Danach kann ein kurzer Nachklang geteilt werden – nur, wenn dies von selbst gewünscht wird. Die Etappen 3–7 werden erst eingeführt, wenn das Spüren von selbst weiterführt – nicht durch Willensanstrengung oder Neugier.
EINÜBUNG (ca. 2–3 Minuten) (Hinführung: entspannend, einladend) Du kannst diese Übung im Liegen, Sitzen oder Stehen machen. Finde eine Haltung, in der du dich getragen fühlst – egal, wo du bist. Lass dich einfach sinken – nicht tief, sondern offen. Hier braucht es keine Konzentration. Nur Mitmachen. Nur Zulassen. Nur Hingabe an die Beteiligung. (Schließe sanft die Augen.) Sag dir still: Ich atme ein. Ich atme aus. Wiederhole das leise für etwa eine Minute – bis der Satz verschwindet und nur der Atem bleibt. Sag dir nun: Der Atem kommt. Der Atem geht. Verweile so – lass dich mitnehmen. Nicht du atmest. Der Atem geschieht. Nun lass dein Atmen gehen. Atme tief aus. Folge dem Atem. Wohin geht er? Wohin fließt er? Nicht denken. Nur folgen. Du bist kein Zentrum. Du bist ein Durchgang. Wenn du spürst, dass sich etwas öffnet, lass deine Augen sanft wieder aufgehen. Ganz ruhig. Ganz weich.
Kommentar zur Einübung
Die Einübung ist wie ein erster Hauch, der die Tür öffnet, bevor ein Schritt getan ist. Sie löst die gewohnte Zentrierung des Ichs, indem Atem und Aufmerksamkeit nicht gesteuert, sondern geschehen gelassen werden. Hier beginnt der Übergang vom Körper als Objekt hin zum Leib als Geschehen. Die Worte dienen nur als leise Begleiter, bis sie selbst verschwinden und der Atem allein trägt. Aus dieser Offenheit kann das Spürfeld sich zum ersten Mal zeigen – nicht als Technik, sondern als leibliches Ergriffenwerden.