Feldwesen und Spürfeldmeditation

Mystik ohne Metaphysik – Leibliche Revolte, poetische Sentimentalität und elektromagnetisches Denken

Einführung

Mein Name ist Lienus Nguyen, Gastronom und Performance-Künstler aus Augsburg. Nachdem Nietzsche den Tod Gottes verkündete und Camus das Absurde als Grundzustand des Daseins benannte, stehen wir vor den Trümmern metaphysischer Heimat. Doch ich entwerfe keinen Rückzug in die Isolation, sondern eine leibliche Revolte – eine Symphonie aus Spüren, Widerfahrnis und poetischer Zärtlichkeit.

Hier wird das Absurde nicht durch Denken überwunden, sondern durch ein vorsprachliches Vibrieren: im Zittern meiner Hände, im Druck einer Tasse auf meiner Haut, im Atemzug, der mich atmet.

Mein Werk ist eine Kreuzung aus Hermann Schmitz’ Leibphänomenologie, Meister Eckharts Gelassenheit und James Clerk Maxwells Feldtheorie. Es ist Mystik ohne Jenseits, Freiheit ohne Autonomie – eine Ökologie des Leibes, in der meine Haut nicht endet, sondern in die Welt übergeht.

1. Existenzialistische Sentimentalität – Die Guerilla der Zärtlichkeit

Gefühle sind für mich keine inneren Zustände, sondern atmosphärische Felder: Sehnsucht ist eine Schwere zwischen meinen Rippen, Liebe eine elektrische Spannung zwischen zwei Hautgrenzen.

Beide brechen mit Sartres Paranoia der Autonomie. Freiheit ist kein heroisches Abgrenzen, sondern ein Mitschwingen – wie ein Magnetfeld, das mich unwillkürlich in Schwingung versetzt.

2. Spürfeldmeditation – Leibliche Mystik im Alltag

Meditation ist für mich keine Technik, sondern ein Öffnen für das Geschehen. In sieben Etappen verwandelt sich mein Leib von einem begrenzten Körper in ein durchlässiges Resonanzfeld:

Diese Praxis ist Mystik ohne Metaphysik: Spiritualität ohne Altar, ein Barfußgehen über Scherben der Transzendenz. Sie ereignet sich im Warten auf den Bus, im Gewicht einer Tasse, im Nachzittern eines Namens – überall dort, wo ich aufhöre zu wollen und beginne zu widerfahren.

3. Feldwesen – Maxwells Gleichungen und die Poesie der Resonanz

Ich übersetze Maxwells Physik in eine leibliche Ontologie:

Licht ist keine Substanz, sondern eine Schwingung des Raums. Mystik ist kein Aufstieg, sondern ein Eintauchen in horizontale Weite: Schmitz’ Leib als Lichtspur, Spinozas Einheit von Wind und Knochen, Maxwells unsichtbares Gewebe, das mich trägt.

Die Spürfeldmeditation macht diese Feldgleichungen körperlich erfahrbar: Ich bin ein Feldwesen, durch das unsichtbare Wirbel strömen – barfuß, verletzlich, vibrierend.

4. Projektvision – Eine neue Sprache des Spürens

Diese Philosophie ist kein System, sondern ein leibliches Aufwachen: Schmitz’ Feld, Eckharts Gelassenheit, Maxwells Schwingungen atmen gemeinsam durch mich. Mystik wird zur Demokratie des Spürens – wo jede Berührung ein Anfang ist, wo Freiheit nicht errungen, sondern widerfahren wird, wo ich nicht Zentrum, sondern Durchgang eines vibrierenden Weltfeldes bin.